
die in Wellen der Trauer kommen, bei diesem und jenem, wie wenn man im Tageslauf immer mal wieder an eine verletzte Stelle stößt, die man zwischendurch immer wieder ein wenig vergißt, die einem aber doch weh tut, und die sich bei mAnstoßen in Erinnerung bringt. Vom Gottesdienst am Morgen über das Frühstück, wo sich Helgard und ich gegenseitig an die vielen einnerten, die Tim jetzt vermissen werden, bis zur Frage, wer von uns wie und wann zur Beerdigung fahren wird, ist es immer wieder das Gleiche: darauf gestoßen werden, daß Tim nicht mehr lebt. Ich habe ihn sehr gern gehabt, und bin nun recht froh, daß ich ihn auf der Fahrt zum Bodensee noch einmal gesehen habe, aber zwischendurch am Tag übermannt mich dann doch immer mal wieder die Traurigkeit.
Und ganz praktisch: werde ich mir nun zu überlegen haben, zu wem ich beichten gehen soll: am besten vielleicht zu einem ganz und gar Fremden, den ich mich gar nicht zu vergleichen trauen kann.
Und dann geht die Arbeit weiter, für mich mit Einkaufen und mit gefüllten Eierpfannkuchen, und beim Bruder Ökonom mit der Buchhaltung.
An einem Tag wie heute ist es gut zu spüren, daß man nicht allein ist: Es tut gut, seinen Kummer vor Gott ausbreiten zu können, es ist schön, Freundinnen und Freunde zu haben, die die eigene Traurigkeit verstehen und respektieren.

Kapuzinerküche - 22. Jul, 14:15