Aus der Kapuzinerküche

Es ist doch interessant, wie nach und nach katholische Rituale wieder Einzug in die protestantische Frömmigkeit halten. Die Fastenzeit wird neugedeutscht zu '40 Tage ohne', der Weihrauch duftet als Räucherstäbchen
und der Rosenkranz mutiert zum 'Armband der Perlen des Glaubens'. Vielleicht ist die katholische Lebenswelt ja doch nicht sooo unaufgeklärt und abergläubisch, wie manche mein(t)en. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was da noch so kommt - und nicht nur aus Nordelbien.

Sieht ein bißchen wie Buddha-Bändchen aus. Gibt's da eine Verwandtschaft?

Ich kenne sozusagen nur von weitem die Karriere dieser Perlenarmbänder: Zuerst hatten sie was mit buddhistischer Spiritualität zu tun. Dann wurden sie in der Esoterik-Szene populär. Schließlich gab es sie beim Plus (in der Nähe der Kasse, gleich neben den Überraschungs-Eiern). Das war wohl ihr Tod -- seitdem habe ich keine mehr gesehen. Den Bekenntnis-Plastik-Bändchen ging's ja ähnlich: Sie landeten an der Tankstelle und kommen nun auch aus der Mode. Nur die handgeknüpften Freundschaftsbändchen, die überleben alles.

sind buddhistischen Gebetsketten nachempfunden. Und die buddhistische Gebetskette hat für mich die gleiche Funktion wie der Rosenkranz.

Wer diese Armbänder letztendlich nach Buddha benannt hat, ist mir nicht bekannt. Ich glaube unter anderem daran, dass Steine auf den Menschen wirken - weil sämtliche Materie auch Schwingungen hat. Einzelnen Mineralien sind unterschiedliche Wirkungen nachgesagt - deshalb trage ich ab und an so ein Armband - und ich finde sie schön, so sie denn aus echten Mineralien gemacht sind. Ich habe übrigens auch jede Perle benannt... jede Perle steht bei mir für etwas bestimmtes. :-))

Und bei der Meditation nehme ich häufig so ein Armband zwischen die Finger und lasse es "durchlaufen" - z.B. wenn ich Mantras rezitiere.